Artur Södler Software-Qualität

Was ist Qualität?


Qualität ist...

DIN EN ISO 8402:1995-08: "Die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen"
EN ISO 9000:2005: "Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt"
landläufig in Japan: Die Zufriedenheit des Kunden

Wir tun uns mächtig schwer, Qualität zu definieren. Die EN erkennt immerhin, dass nur messbare Kriterien gemessen werden können. Nur: Es fehlt die Schlussfolgerung, dass Messbarkeit not tut.

Wir möchten Ihnen noch eine ganz andere Sichtweise mitgeben:

Qualität ist, wenn Sie mit Ihrem Leben glücklich und zufrieden sind. Dazu muss die Software, die wir bewerten wollen, einen Beitrag leisten: a) Die Software wird bezahlt, und Sie kaufen sich davon ein Segelboot. b) Ihr Kunde ist glücklich, und Sie haben das gute Gefühl, daran mit "schuld" zu sein.

Die Bewertung ist also von Ihnen abhängig, ob Sie mehr Wert auf ein Segelboot legen, oder auf ein Lächeln Ihres Kunden. Und wenn Sie jetzt streng logisch einwenden, dass das Lächeln des Kunden sehr schnell vergeht, und Sie sich nichts davon kaufen können — dann denken Sie bitte daran, dass der Kunde Ihr Produkt weiterempfiehlt.

Wie dem auch sei, damit Ihr Kunde bezahlt und lächelt, muss auch er erst einmal glücklich und zufrieden werden. Das führt uns dann zwangsläufig doch wieder zu Definitionen wie der der Europäischen Norm zurück. Lesen wir dort einmal zwischen den Zeilen:

•    Ohne Anforderungen gibt es keine Qualität. Soviel zur Notwendigkeit eines Lastenhefts. Gemeint sind dummerweise aber auch die Anforderungen, die nur in unseren Köpfen stecken.

• 

  

Was nicht gemessen werden kann, zählt nicht zur Qualität. Denkfehler. Die Zahl der Abstürze wäre beim Kunden durchaus messbar — wenn wir nur uns an die Messung machen würden.

•    Messlatte ist: 100% der Anforderungen. Jede Abweichung wird als "Fehler" oder "Mangel" gesehen, wir können von vornherein nur Dinge verkehrt machen, für Richtiges werden wir nicht belohnt.

Das erinnert stark an den schwäbischen Spruch: "Nicht gescholten ist halb gelobt." Die Schwaben können angeblich nur meckern. Wenn sie es doch einmal bleiben lassen, ist das ihre Art von Lob.

Eine Kunst besteht darin, den Spieß umzudrehen: Wenn die Software den Kunden darauf aufmerksam macht, wenn sie funktioniert hat, und wie gut sie funktioniert hat, dann kann der Kunde einen besseren Eindruck bekommen. Dann zeigt sich der Unterschied zwischen der EN und der japanischen Definition: Die Japaner betten das Marketing in die Qualität mit ein. Was meinen Sie, haben die Japaner recht?

 
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